NEUS CATALÀ

Widerstand gegen die Franco-Diktatur — Kurierin in Frankreich

Nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs verließ Neus Català (1915–2019) den Bauernhof ihrer Familie.

In Barcelona schloss sie sich der Kommunistischen Partei PSUC an und begann eine Ausbildung als Krankenschwester. Als die Truppen von General Franco 1939 die Stadt eroberten, brachte sie insgesamt 180 von ihr betreute Kinder hinter der französischen Grenze in Sicherheit. Für die kommunistische Widerstandsgruppe Front National schmuggelte sie als Kurierin Waffen und Dokumente. Die Gestapo verhaftete sie im November 1943. Català wurde ins KZ Ravensbrück deportiert und von dort 1944 ins Außenlager Holleischen überstellt, wo sie Munition herstellen musste.

„Wie die Mehrheit der Frauen war ich Kurierin. Eine anscheinend leichte Arbeit, die aber höchst gefährlich war. Wir waren besonders in Gefahr, entdeckt zu werden. “

Neus Català in Häftlingskleidung, 1945  
Privatbesitz Margarita Català van Amsterdam

Wie viele andere ehemalige Häftlinge ließ sich Neus Català nach der Befreiung in ihrer Häftlingskleidung fotografieren, um ihre Haft bildlich darzustellen.    

Zeugnisse spanischer KZ-Überlebender, 1984  
De la resistencia y la deportación. 50 Testimonios de mujeres Españolas – Barcelona: Adgena

Neus Català setzte den Kampf gegen das Franco-Regime im französischen Exil fort. Erst nach Francos Tod 1975 kehrte sie nach Katalonien zurück. In den 1980er Jahren veröffentlichte sie Berichte spanischer Frauen, die in deutschen Konzentrationslagern gefangen waren.